unfassbar die bemerkung thomas gottschalks am „opus klassik 2018“: (einem medien-event zur ankurbelung des klassik-geschäfts) „wenn schon immer frauen am dirigierpult gestanden hätten, hätte man den orchestergraben nicht erfinden müssen.“ 

was sagt er eigentlich, unter der schon beim sprechen aufbrechenden dünnen haut von freundlichkeit und kompliment? er sagt: 

„die menschen würden viel lieber in die oper gehen, wenn sie eine sexy frau sehen würden, die dirigiert.“ - also nicht etwa wegen einer oper, einer inszenierung, einer uns verzaubernden musik, wegen grosser sängerinnen und sänger - nein: der ochestergraben wurde geschaffen, um die hässlichen dirigenten zu verstecken. und die emanzipation der frauen in diesem beruf erfolgt, weil sie vorzeigbar sind. (der moderator bekommt, wie ich hoffe, den opus klassik für nicht mehr zu überbietende inkompetenz im bereich "oper")
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aschgrau und vulgär. die richtige antwort wäre gewesen: sie sind ein unausstehlicher ignorant, der mich als frau und mein können als dirigentin beleidigt. - dann wäre die bühne zu verlassen gewesen von der dirigentin, gefolgt vom ganzen orchester. 

nur: ein deart obszöner anlass ist selbst durch den skandal nicht mehr zu retten. darum. stehen bleiben und dirigieren. ganz hervorragend dirigieren. alondra de la parra! - und herzliche gratulation all den grossen musikerinnen und musikern, die hier dem geschäft zum frass vorgesetzt werden. sie tun mir leid, den sie haben besseres verdient.

und denkt stets an bartok. wie sagte er doch gleich? “Competitions are for horses, not artists” - wie recht er doch hatte.

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Authorpius strassmann